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Kapitel 1. WARTEN

Im Jahr 2005 hat die Südkoreanerin Eunbi Kwon zum ersten und letzten Mal in Nordkorea besucht. Es gab ein spezielles Zusammentreffen zwischen nord- und südkoreanischen Student_innen. Dort lernte sie eine nordkoreanische Studentin kennen. Die beiden Koreanerinnen hatten sich zum Abschied gesagt: „Auf Wiedersehen.“ Aber nach dem Zusammentreffen war kein Kontakt mehr möglich. Weder kann sie erneut nach Nordkorea fliegen, noch kann sie einen Brief senden: All dies ist gesetzlich verboten. Sie weiß bis heute nicht, ob es der Nordkoreanerin gut geht. Durch die lange Zeit, mehr als 10 Jahre, kann sich Eunbi Kwon auch nicht mehr richtig an den Namen der Nordkoreanerin erinnern. Sie erinnert sich nur noch an die damalige Atmosphäre, wie sie sich lebhaft miteinander unterhalten hatten und es schön war.

Aus diesem Hintergrund trifft Eunbi die Entscheidung, auf Nordkoreaner_innen vor dem Denkmal Marx und Engels in Berlin zu warten. Wie Godot.

Kapitel 2. WERBEN

Während des Wartens unternimmt sie verschiedene Versuche ihre utopische Hoffnung zu realisieren. Sie kleistert Suchplakate an die Wand, wirbt mit Kleinanzeigen in der Zeitung. Etwa so, wie wenn man verlorene Menschen sucht. Hauptsächlich versucht sie in sozialen Netzwerken Kontakt herzustellen.

 

Haben Sie schon mal in Berlin Nordkoreaner_in getroffen?

Oder Nordkoreaner_in kennengelernt?

Wenn JA,dann schinken Sie bitte mir Ihre Erfahrung.

 

E-mail : wartenaufgespenster@web.de

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Kapitel 3. TREFFEN

Der sogenannte ‚südkoreanische McCarthyism’ hat auf die Bürger_innen starken Einfluss. Es erscheint ‚die rote Angst’ in Südkorea. Z. B. wurde ein Südkoreaner zu einer Haftstrafe verurteilt, weil er Nachrichten der offiziellen nordkoreanischen Website "retweetet" verfolgt hatte.

Es geht nicht nur um die Menschen, sondern auch um die Gedanken und die Ideologie. Kommunismus wie auch der Sozialismus sind in Südkorea unwillkommene Ideologien. Bis Anfang der 1990er war das Buch ‚das Kapital’ von Karl Marx verboten.

Als Eunbi Kwon nach Berlin kam, war sie damals ganz überrascht, als sie verschiedene Menschen sah, die sich als Kommunist_innen oder Sozialist_innen bezeichnen.

Sie möchte verschiedene Treffen initiieren, z. B. mit einer Frau aus der DDR, die den Kommunismus erlebte und einer Frau aus Südkorea, die den Antikommunismus erlebte.

 

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